Diesen Film habe ich gegen Ende meines Kunststudiums an der HBK Braunschweig 1989 produziert. Inspiriert hat mich zu diesen Film u. a. der 70-minütige Experimentalfilm "Kitchen" von Andy Warhol aus dem Jahr 1965 nach einem Skript von Ronald Tavel.
Die Handlung meines Films "Morgenstund hat Gold im Mund":
Ich frühstücke zusammen mit meinem Freund Daniel Webster Steinhardt in meiner Wohnung in Braunschweig. Wir decken den Frühstückstisch, putzen uns sehr oft die Nase mit Klopapier und essen wir viel Knoblauch, roh, in Scheiben auf das Brot gelegt. Wir unterhalten uns. Es ist der 23. Dezember 1989, ein Tag vor Weihnachten. Unsere Gesprächsthemen kreisen um Knoblauch und darum, welche Auswirkungen der Verzehr von Knoblauch auf andere Menschen hat. Wir unterhalten uns über andere Leute, die Freunde meines Freundes, die wir beide kennen und zu denen wir eine unterschiedliche Meinung haben. Wir sprechen über die Bücher, die der Vater meines damaligen Freundes, Wolfgang Odysseus Steinhardt (Schriftsteller, Drehbuchautor und Filmproduzent), schreibt (u.a Italien-Reiseführer und den Roman "Mein Vater", in welchem es um einen deutschen Bürger jüdischen Glaubens geht) und kommen auf das Buch "Der Minusmann" von Heinz Sobota zu sprechen.
Der Film zeigt, dass wir außer unserer gemeinsamen Vorliebe für Knoblauch in fast allen Punkten eine unterschiedliche Meinung haben. Während mein Freund Webster guter Dinge ist und planvoll wie zuversichtlich in die Zukunft zu blicken scheint, plätschere ich, schon fast am Ende meines Kunststudiums und von schweren Depressionen geplagt, in meinem Leben scheinbar ziellos vor mich hin ... ohne eine konkrete Vorstellung von meiner Zukunft als Künstlerin ...
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